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London, 27. November 2015
Primetals Technologies erhält Endabnahme für Sekundärentstaubungsanlage bei Třinecké Železárny
- Reinigt 2,4 Millionen Betriebskubikmeter Abgase pro Stunde
- Staubanteil im Abgas sinkt auf weniger als ein Milligramm pro Normkubikmeter
- Staub aus Entschwefelungsständen wird separat abgeschieden und gesammelt
- Moderne Anlagenregelung und Gebläseantriebstechnik optimieren Energieverbrauch
- Schnelleres Roheisenchargieren erhöht Produktionskapazität
Třinecký inženýring, a.s. hat Primetals Technologies die Endabnahmebescheinigung für die modernisierte Sekundärentstaubung im Konverterstahlwerk von Třinecké Železárny, a.s. erteilt. Die Anlage entstaubt die Emissionen von zwei Konverterlinien und Nebenanlagen. Sie ist für die Reinigung von 2,4 Millionen Kubikmeter pro Stunde ausgelegt. Třinecký inženýring, a.s. war von Třinecké Železárny a.s., als Turn-Key-Lieferant ausgewählt worden. Das Projekt wurde mithilfe von Fördermitteln der Tschechischen Republik und der EU finanziert. Der Staubanteil im Abgas wird auf weniger als ein Milligramm pro Normkubikmeter reduziert. Dabei wird erstmals der Staub aus Entschwefelungsständen separat abgeschieden und gesammelt. Der Einsatz moderner Anlagenregelungs- und Gebläseantriebstechnik optimiert den Energieverbrauch. Auch wird das Roheisenchargieren beschleunigt. Dies erhöht Produktionskapazität. Den Auftrag hatte Primetals Technologies von Třinecký inženýring, a.s. im Dezember 2012 erhalten. Der erste aufgerüstete Konverter ging im Oktober 2014 in Betrieb, die Komplettanlage ist seit Anfang Oktober 2015 im Vollbetrieb.
Třinecké Železárny ist eines der traditionsreichsten Industrieunternehmen auf dem Feld der Eisen- und Stahlerzeugung in der Tschechischen Republik. Zum Produktsortiment gehören Schienen, Walzdraht, Stäbe, Halbzeug, nahtlose Rohre und gezogener Stahl. Im Jahr 2014 produzierte das Unternehmen rund 2,5 Millionen Tonnen Stahl und ist damit der größte Stahlhersteller in der Tschechischen Republik. Der flüssige Stahl wird in zwei LD(BOF)-Konvertern mit einem Abstichgewicht von je 180 Tonnen produziert. Da das Stahlwerk nahe der Innenstadt angesiedelt ist, legte Třinecké Železárny großen Wert auf das Unterschreiten sowohl der Immissionsgrenzwerte für den Staubgehalt als auch den Schallschutz. So erreicht die neue Anlage einen Schalldruckpegel von weniger als 80dB(A).
Primetals Technologies war für das Basis- und Detailengineering der prozesstechnischen Ausrüstung verantwortlich, lieferte Schlüsselkomponenten und übernahm die Montageüberwachung. Třinecký inženýring, a.s.war zuständig für die Bauprojektierung und die lokale Fertigung der prozesstechnischen Ausrüstung auf der Grundlage des Detailengineerings von Primetals Technologies. Weiterhin verantwortete das Unternehmen alle Baumaßnahmen, die Anpassung des Konvertergebäudes sowie die Installation der prozesstechnischen Ausrüstung. Gereinigt werden die Abgase der beiden Konverter beim Chargieren und Abstechen sowie jene der Umleergruben, der Entschwefelungsstände, der Sekundärmetallurgie, der Lanzenbehandlung und des Drahteinspulstands. Zusätzlich wurde eine Dachabsaugung installiert.
Zwei Gebläse mit einer Leistung von je 3,6 Megawatt sorgen für das erforderliche Absaugvolumen von 2,4 Millionen Kubikmetern pro Stunde. Die Gebläse sind auf speziellen Schwingfundamenten montiert. Statische Kühler senken die Temperatur der Abgase beim Roheisenchargieren auf weniger als 180 °C. Der Einsatz der statischen Kühler in den Chargierleitungen ermöglicht im Vergleich zur alten Entstaubungsanlage ein schnelleres Roheisenchargieren. Dies erhöht die Produktionskapazität. Die Abscheidung der Stäube erfolgt in 20 Filterkammern, von denen erstmals in einer Anlage dieser Art vier Kammern die Abgase der Entschwefelungsstände reinigen, die in separaten Behältern gesammelt werden.
Weitere Besonderheiten der neuen Entstaubungsanlage sind die mithilfe von CFD(Computational Fluid Dynamics)-Modellrechnungen optimierte Chargierhaube, mit der gleichzeitig die Raucherfassung und die Filtergröße möglich effizient gestaltet werden kann. Für einen niedrigen Energieverbrauch der Gesamtanlage sorgen eine Kombination von ausgefeilter Anlagenregelung und moderner Antriebstechnik für die Gebläse. Patentierte Filterabreinigungsmodule mit Membran-Ventile-Technik minimieren den Druckluftverbrauch. Auch auf der baulichen Seite setzt die neue Anlage Maßstäbe: Aus Platzgründen ist sie auf einer neun Meter hohen Bühne installiert, unter der eine Straße und mehrere Gleise verlaufen.
Neue Sekundärentstaubungsanlage von Primetals Technologies für zwei Konverterlinien und Nebenanlagen im Stahlwerk von Třinecké Železárny, a.s. im Konverterstahlwerk in Třinec, Tschechische Republik
Primetals Technologies, Limited mit Sitz in Frimley, Camberley (Großbritannien) ist ein weltweit führender Partner für Engineering, Anlagenbau und Lifecycle-Services in der Metallindustrie. Das komplette Technologie-, Produkt- und Leistungsportfolio des Unternehmens umfasst ganzheitliche Lösungen für Elektronik, Automatisierung und Umwelttechnik und deckt alle Schritte der Wertschöpfungskette in der Eisen- und Stahlproduktion vom Rohstoff bis zum fertigen Produkt ab sowie modernste Walzwerkslösungen für NE-Metalle. Primetals Technologies ist ein Joint Venture von Mitsubishi Heavy Industries (MHI) und Siemens. Das bei MHI konsolidierte Unternehmen MitsubishiHitachi Metals Machinery (MHMM) mit Beteiligungen von Hitachi, Ltd. und der IHI Corporation hält 51 % der Anteile und Siemens 49 % der Anteile an dem Joint Venture. Das Unternehmen beschäftigt weltweit etwa 9.000 Mitarbeiter. Weitere Informationen sind im Internet verfügbar unter www.primetals.com.